Das Startup möchte die bestehenden Prozesse in der Entwicklung von Computerchips revolutionieren und siedelt sich in der Electronic Design Automation (EDA) Branche an:

„Im Prinzip werden Computerchips seit ungefähr 30 Jahren gleich entwickelt. Methodisch hat sich bisher wenig verändert. LUBIS EDA bietet eine neue Methodik für die Entwicklung von Chips, um auf diese Art und Weise die Entwicklung nachhaltig zu verbessern.“, Tobias Ludwig, LUBIS EDA.

Die Gründer: Teamgeist und Fachexpertise gehen Hand in Hand

Das vierköpfige Team besteht aus Tobias Ludwig, Michael Schwarz, Dr. Max Birtel und Tim Burr. Ludwig und Schwarz kennen sich bereits aus ihrem Studium an der Technischen Universität Kaiserslautern. Durch Zufall kam es im Anschluss an das Studium zu einer gemeinsamen Promotion am Lehrstuhl für Entwicklung informationstechnischer Systeme, im Fachbereich Elektro- und Informationstechnik (EIT) bei Prof. Wolfgang Kunz. Birtel hat im Bereich Industrie 4.0 am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) promoviert. Er bereichert die Truppe durch sein Wissen rund um die Themen Projektanträge und Finanzierung. Als letztes ist Burr als Softwareentwickler dazugestoßen. Er hat sich auf eine Ausschreibung des bisherigen Teams beworben und konnte durch seine Motivation und Fachexpertise überzeugen.t der Inhalt hin

Die Idee: Entstand auf der Suche nach Innovation

Ludwig ist mit einem Traum an seine Promotion herangegangen: er wollte an einem Thema arbeiten, welches wissenschaftlich relevant ist und die Tür für zukünftige Innovationen öffnet. Ziel war es selbst ein Produkt zu entwickeln, dass in der Wirtschaft angenommen wird. Mit diesem Mindset hat er am Lehrstuhl für EIT den damaligen Doktoranden Joakim Urdahl kennengelernt, der auf theoretischer Basis den Grundstein für die heutige Innovation von LUBIS EDA legte. Nach Urdahl‘s Inspiration hat Ludwig sich mit Schwarz zusammengetan, um aus der Idee eine Firma zu machen.

Die Gründung: Ermöglicht durch Backup aus der Lehre und Fördergeldern

Das Gründungsvorhaben entstand 2018. Tobias Ludwig und Michael Schwarz erhielten starke Unterstützung von ihrem Lehrstuhl, indem sie ihre Promotion auf die Gründung ausrichten konnten und Masterarbeiten betreuten, die das heutige Produkt evaluiert haben. Durch Industriekontakte und ihre veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten, erhielten die beiden regelmäßig industrielles Feedback zu ihrer Produktentwicklung. Da beide Ingenieure sind, war es für sie aber noch nicht wirklich greifbar, wie man eine Gründung überhaupt angeht. Auf ihrer Suche haben sie die Förderung EXIST-Forschungstransfer, des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), entdeckt und schnell festgestellt, dass sie zur Antragsstellung betriebswirtschaftliche Unterstützung benötigen. So kam Max Birtel ins Spiel. Schrittweise entstand auch Kontakt zum Gründungsbüro TU & HS Kaiserslautern und zum Business + Innovation Center Kaiserslautern, von denen die Gründungsinteressierten Hilfe bekamen und beraten wurden. So konnten sie im Juli 2019 den Antrag für den EXIST-Forschungstransfer einreichen und erhielten Ende 2019 die Zusage. Seit Oktober 2020 bekommen sie vier Personalstellen sowie für Sachausgaben für 18 Monate finanziert. So kann das Team sich voll auf ihr Startup konzentrieren.

Die Innovation: Eine Software verkürzt die Entwicklung von Computerchips

Durch innovative Methodik wird die Design- und Verifikationsphase in der Entwicklung von Computerchips verbessert. Eine kürzere Entwicklungszeit entsteht. Dadurch siedelt sich LUBIS EDA im Deep Tech Startup Bereich an. Durch diese Software verkürzt sich die Entwicklungszeit, was speziell im Bereich der Chipentwicklung sehr relevant ist, da die Branche sehr Time-To-Market getrieben ist: Der Chiphersteller, der sein Produkt als erstes auf den Markt bringt, kann den größten Teil des Profits ausschöpfen. LUBIS EDA weist zurzeit drei Produkte vor: LUBIS Concilium, das Basisprodukt liest das abstrakte Chip-Modell ein und analysiert es, LUBIS Primis generiert ein detaillierteres Modell aus der Analyse und LUBIS Veritas erstellt automatisiert Testszenarien für das neue Chipdesign.

Die Kunden: Apple, Infineon, Intel und AMD

Zu den Kunden zählen alle großen und kleinen Entwickler von Microchips. Die Software wird innerhalb der Firma von denjenigen, die abstrakte Modelle entwickeln, die auf dem Computer simuliert werden, eingesetzt. Dabei besteht konkreter Kontakt zu Personen, die sich in der digitalen Welt der Entwicklung befinden, wie Systemarchitekten, die den Aufbau des Chips gestalten und Register-Transfer-Level (RTL)-Designer, die sich mit der Beschreibung der Hardware auseinandersetzen. Weitere Gespräche mit Verifikationsingenieuren haben stattgefunden, die das Design des Chips im Anschluss verifizieren, also auf Fehlerfreiheit prüfen müssen.

Die Vision: Einen ganzheitlichen Prozess etablieren, statt Einzellösungen

Im Prinzip werden Computerchips seit ungefähr 30 Jahren gleich entwickelt. Methodisch hat sich bisher wenig verändert. LUBIS EDA bietet eine neue Methodik für die Entwicklung von Chips, um auf diese Art und Weise die Entwicklung nachhaltig zu verbessern. Die Entwicklung und Verfügbarkeit von Computerchips wird in Zeiten der Digitalisierung zunehmend wichtiger und das Team möchte mit ihrer Innovation dabei helfen. Um diese Vision zu realisieren sind die Gründer auf der Suche nach Pilotkunden. Die Suche gestaltet sich gerade im Deep-Tech-Bereich schwierig, da Unternehmen nur ungern Teile ihrer Prozesse verändern. Unternehmen benötigen hier oft administrative Vorlaufzeit, bis ein Projekt wirklich starten kann. Aber wenn diese Hürde erstmal genommen ist, entstehen sehr viele Möglichkeiten.

So geht es weiter: Im Fokus stehen der Spinoff, das Pilotprojekt und der erste Kunde

Das Team plant am 01. Juli 2021 ihren offiziellen Spinoff, denn zurzeit agieren sie noch als Abteilung an der TU Kaiserslautern. Zu diesem Zeitpunkt möchten sie ihre eigene GmbH gründen und als Firma agieren. Ein weiteres Ziel für 2021 ist es mindestens ein Pilotprojekt abzuschließen, um die Produkte von LUBIS EDA im industriellen Flow zu erproben. So soll Feedback für die nächsten Projekte generiert werden. Die Gründer gehen diese Meilensteine mit dem Wissen an, dass ihr Tool weiterentwickelt werden muss und die Entwicklung nie aufhört. In 2022 steht für sie ganz klar der erste Kunde im Fokus. Tobias Ludwig und sein Team möchten ihr Tool per Downloadlink anbieten, den der Kunde sich herunterlädt und nach einem Schulungstag einsetzen kann.

 

Der Rat von LUBIS EDA für Gründer:innen von heute…

Durch viele Podcasts und mehr Feedback als man eigentlich braucht, bekommt man schnell ein Gefühl für die eigenen Ideen. LUBIS EDA hat dabei aber vor allem den Fokus auf das gemeinsame Arbeiten: „Das Team ist alles, suche dir frühzeitig dein Team zusammen und nutze dein Feedback gut“.

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