Mit MODISCH hat Stephan Baumann seine eigenen Sounds und Lebensgeschichte geschaffen, die aus unzähligen Begegnungen mit Gleichgesinnten aus aller Welt entstanden ist.

„Gemacht habe ich immer was, aber unterschiedlich aktiv.“, Stephan Baumann, MODISCH.

Die Anfänge in der Soul- & Funk-Szene

Bereits mit sieben Jahren begeisterte Stephan sich für Musik und lernte an der Heimorgel seine ersten Töne: „Das war damals der Renner“, erzählt er. In der Jugendzeit folgte die erste Coverband und bald darauf der Einstieg in die Lautrer Soul- & Funk-Szene. Dort kam er mit den ersten Synthesizern in Berührung, durch die auf elektronischem Wege Töne erzeugt werden. In den 1990er und 2000er Jahren spielte Stephan bei einem Hip-Hop Act mit Vertrag bei einem Indielabel. Ein angebotener Deal einer großen Plattenfirma wurde aber verweigert, da man um den Verlust der „street credibility“, also den Respekt der Fangemeinde fürchtete. Der 100% Einstieg in die professionelle Musikwelt wurde deshalb knapp verpasst. Neben der Musik spielten für Stephan in den darauffolgenden Jahren seine Arbeit in der Computerforschung, beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DfKI) und seine Familie die Hauptrolle.

Der Weg zur dritten EP

Im Jahr 2014 kam Stephan‘s erstes Mini-Album, seine erste EP heraus. Nachdem er zufällig den Keyboarder Daniel Nentwig von „The Whitest Boy Alive“ kennenlernte, hatte Stephan in dessen Studio die Chance seine ersten Songs aufzunehmen – das eigene Label MODISCH wurde geboren. Im Corona-Jahr 2020 brachte Stephan seine zweite EP heraus. Diesmal spielte er alles selbst ein und veröffentlichte diese auf der Musik-Plattform „Bandcamp“. Hilfe bekam er dabei von Bekannten aus Chicago und Berlin, die er während seiner Zeit als „Teilzeitberliner“ kennenlernte. Dank flexibler Arbeitszeiten sind für Stephan die Vereinbarkeit von Musik und Beruf möglich: „Das ganze Musikgeschäft ist auch so schwierig, was eine Existenz angeht, sodass ein zusätzlicher Job wichtig ist. Ohne diese eine Sicherheit hätte ich nicht so entspannt Sachen machen können.“ Heute hat sich die Arbeit des Musikers durch Social Media und viele Streamingdienste grundlegend geändert. 90 Prozent der Arbeit verbringt er mit Dingen, die früher Abteilungen eines Labels erledigt haben. Designs, Presseartikel, Social Media Posts mit Einblicken in das Studio, sind alles Themen, die einen heute beschäftigen. „Um sein Projekt umzusetzen, braucht man halt die passenden Leute, die sowas machen wollen und das ist in der Region Kaiserslautern nicht ganz einfach.“ Für seine nächste EP hat Stephan bereits Ideen und es gibt auch schon einige Tracks, die sich rund um das Thema „Disco“ drehen. Mit insgesamt drei EP’s würde sich ihm die Möglichkeit eröffnen eigene Shows zu spielen, egal ob mit Band oder Solo.

Den eigenen Sound gründen

Stephan hört viel Musik von anderen Künstler:innen, die er interessant findet. So bleibt aus einem großen Potpourri viel Inspirierendes hängen, aus dem er immer wieder seinen eigenen MODISCH-Sound entwickelt. Doch egal was Stephan produziert, man hört durchgehend seine Begeisterung zu analogen Synthesizern heraus. Es geht ihm dabei weniger darum, dass seine Musik eine Message vermittelt. Er möchte die Menschen erreichen, Zuhörer:innen zum Tanzen bewegen, im Club, durch eine starke Musik-Anlage: „Es gibt bei mir nicht den klassischen Song, der eine Geschichte erzählt oder irgendeinen Narrativ hat. Je nachdem wem ich meine Musik vorspiele, ordnen die Leute sie Techno, House oder etwas ganz anderem zu.“ Mit seinen Kreationen spricht Stephan gerade die Leute an, die seine Art Musik zu machen schätzen. Oft hat er die Erfahrung gemacht, dass die Zuhörer:innen, die keinen Bezug zur Szene haben, seine Musik nicht für sich entdecken oder sie gar zu innovativ finden.

Nicht ohne Plan und nicht ohne Begegnungen

Prägend für Stephan war, dass nicht alles in einer Künstlerkarriere planbar ist und gerade die zufälligen Begegnungen, mit denen er gemeinsame Abschnitte verbringen durfte, ihn am meisten weiterbrachten. Besonders seine Kontakte in Berlin und zu Daniel Nentwig waren für seine Entwicklung ganz wichtig, denn ohne diese Begegnungen wären die heutigen EP’s nicht auf den Markt gekommen. Um sich auch jetzt noch weiterzuentwickeln, hört Stephan immer aktuelle Musik und erwischt sich selten beim Eintauchen in die frühere Musikgeschichte. So erhält er permanent neue Impulse für seine eigene Musik.

Stephan‘s Tipp für Selbstständige in der Musikbranche…
„Begebt euch mit all eurem Talent in eine Institution, wie zum Beispiel die Popakademie Mannheim und nehmt mit was geht, bevor ihr versucht alles allein zu stemmen. Im Alleingang ist es eine harte Nummer, eine echt harte Nummer“, rät Stephan abschließend.

Mehr über MODISCH erfährst Du auf Stephan’s Bandcamp und seinen Social-Media-Kanälen:
@modischmusic 
@modischmusicofficial

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